Hilfsmittel bei Venenleiden

Auf dieser Seite nennen wir Ihnen weitere Möglichkeiten der temporären Kompression wie z.B. die Apparative Intermittierende Kompression (AIK), die bei einigen Therapeuten in deren Praxis angeboten wird oder die Fußwippen, die Ihnen auch zu Hause die Aktivierung der Wadenmuskelpumpe erleichtern soll.

Apparative Intermittierende Kompression (AIK)

Lympha Press Beinmanschette
Villa Sana

Die Anwendung pneumatischer Wechseldruckgeräte in der medizinischen Versorgung nahm ihren Anfang in der Mitte des 19. Jahrhunderts sowohl in Frankreich als auch in Deutschland. Durch mechanische Unterstützung mittels Saug- und Treibpumpen oder Luftkissen sollte der periphere, das heißt außenliegende Kreislauf beeinflusst und somit Thrombosen verhindert werden. Erst in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden technisch bedeutende Schritte mit der Einführung der doppelwandigen aufblasbaren Bandagen gemacht. Waren es am Anfang Manschetten, die nur eine Luftkammer hatten, brachte es die schnelle Weiterentwicklung zum Drei-Kammer- und schließlich zum Zwölf-Kammer-System.

Beim liegenden Patienten wird die Manschette über das ganze Bein einschließlich den Fuß gezogen. Nun werden die Kammern abwechselnd mit Luft gefüllt und entleert. Der Druckauf- und abbau, die Pausen sowie die Behandlungsdauer pro Sitzung sind von der ärztlichen Diagnose abhängig. Der Höchstdruck sollte 100 mm Hg nicht übersteigen. Die Behandlungsdauer beträgt normalerweise 30 bis 45 Minuten. Im Anschluss sollten noch im Liegen die Kompressionsstrümpfe angezogen werden.

Die modernen Mehrkammer-Kompressionsgeräte können stufenweise von körperfern zu körpernah den strömungsmechanischen Effekt auf das venöse und lymphatische System entfalten und somit jegliche Ödeme ausschwemmen. Zur Thromboseprophylaxe und zur regelmäßigen Behandlung der chronischen venösen Insuffizienz ist die apparative intermittierende Kompression (AIK) ideal. Diese Behandlung ist auch im häuslichen Umfeld möglich, nachdem es mittlerweile entsprechende transportable Geräte verschiedener Hersteller gibt. In jedem Falle ist die Anwendung jedoch erst nach ärztlicher Abklärung durchzuführen. Auch müssen jegliche Kontraindikationen, das heißt ausschließende Krankheitsbilder berücksichtigt werden.
(sil)

Fußwippen

GuBe Wippe

(sil) Eine besondere Bedeutung wird der Bewegungstherapie beigemessen. Beim zügigen Gehen mit flachen Schuhen können die Füße ideal „abrollen“; besser noch beim Strandspaziergang barfuß im feuchten Sand. Hierbei werden die Fuß- und Beinmuskelpumpen in Bewegung versetzt und somit das venöse Blut herzwärts transportiert. 

Ein perfektes Hilfsmittel, um zu Hause oder am Arbeitsplatz diese Muskelpumpen (Fuß, Sprunggelenk, Waden) zu aktivieren, ist eine ebenso einfache wie preisgünstige Wippe. Bei beruflich bedingtem Bewegungsmangel vermindert dieses therapeutische Venentraining die Folgen chronisch venöser Stauungen, wie bei Krampfadern, Ödemen und vorbeugend die Thrombosebildung. Im Sitzen zehn Minuten gleichmäßig nach vorne und hinten wippen bringt bereits spürbar eine Entlastung und verbessert den venösen Rückstrom zum Herzen.