Wenn die Sprechstunde zu Hause stattfindet

Ein Videoanruf kann Arztbesuche ersparen. Die Digitalisierung verändert den Arztbesuch: Immer mehr Menschen aller Altersklassen nutzen Smartphones und Tablets.
Wenn die Sprechstunde zu Hause stattfindet
Dank moderner Technik kommen
Ärzt*innen immer öfter auch ins
heimische Wohnzimmer
Foto: andreypopov/123RF.com

Daher finden Arzttermine immer öfter virtuell statt. Anstelle sich mit Mund-Nasen-Maske ins Wartezimmer zu begeben, sitzen die Patient*innen entspannt daheim. Der Arzt oder die Ärztin meldet sich zum vereinbarten Zeitpunkt per Videoanruf, stellt Diagnosen und gibt medizinischen Rat. Ein Service, der sich auch für Menschen anbietet, die gerade das Haus nicht verlassen können, berufsbedingt nur selten zum Arzt gehen können oder auf Reisen sind.

„In Zeiten hochansteckender Corona-Viren hat der Wunsch nach Telemedizin stark zugenommen“, sagt Christian Müller, Leiter des Vertriebszentrums der Barmenia Versicherungen Nürnberg. Denn mit Telemedizin ist längst nicht mehr nur die Fernbeobachtung der Gesundheit von Patient*innen anhand der von Herzschrittmachern oder ähnlichen Geräten übermittelten Daten gemeint. Durch moderne Technik müssen auch Menschen mit Vorerkrankungen und andere gefährdete Gruppen bei leichten Krankheitssymptomen nicht unbedingt zum Arzt und sparen sich die Fahrt sowie den Kontakt zu anderen Menschen. Der Arzt oder die Ärztin kommt via App und Bildschirm ins Haus und bietet viele der Leistungen an, die auch bei einem Praxisbesuch üblich sind. Neben einer Diagnose und ausführlichen Beratung sind auch Überweisungen zur Facharztpraxis, der Versand von Rezepten und die Ausstellung von Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen oftmals möglich.

Entlastung für Praxen und Krankenhäuser

Telemedizin soll Arztbesuche nicht ersetzen, sondern sie ergänzen. Für die meisten alltäglichen Krankheitssymptome ist sie eine komfortable und sichere Alternative zum Besuch einer Praxis. In Fällen, in denen zur Diagnostik oder Behandlung ein direkter Kontakt mit Ärzt*innen oder der Einsatz medizinischer Geräte nötig sind, sind die Grenzen erreicht. Aber auch bei plötzlich auftretenden Beschwerden ist der Einsatz von Telemedizin sinnvoll: Der Anruf bei Teleärzt*innen entlastet Rettungsdienste, Arztpraxen und Krankenhäuser, die sich dann um die akute Behandlung schwerer Fälle kümmern können.

Rund um die Uhr Zugang zu Ärzt*innen

Den Trend zur Telemedizin erkennen auch immer mehr Krankenversicherungen, insbesondere die privaten. Bei einigen Anbietern privater Krankenversicherungen sind telemedizinische Leistungen im Versicherungsschutz enthalten, können aber auch separat versichert werden – ganz gleich, ob der Patient privat oder gesetzlich versichert ist. Für die Auswahl des richtigen Versicherungsschutzes sollten die versicherten Leistungen verglichen werden: Ist der Service unabhängig von Praxisöffnungszeiten, Wochenenden und Feiertagen? Bietet er unabhängig vom Wohn- oder Aufenthaltsort Zugang zu ärztlicher Versorgung? Gilt der Versicherungsschutz unmittelbar nach Vertragsabschluss oder ist erst eine Gesundheitsprüfung oder eine Wartezeit vorgesehen? Den Weg in die Praxis sparen alle Telearzt- Versicherungen.