Ganzjährig ideal ist das Schwimmen für Venenpatienten. Das Wasser übt beim Eintauchen einen Druck auf das Venensystem aus, der der entstauenden Wirkung eines Kompressionsverbandes gleicht. Der Wasserdruck führt zu einem vermehrten Rückstrom von venösem Blut aus den Beinen zum Herzen, der therapeutisch erwünscht ist.
Patienten mit einer Herzschwäche oder der Neigung zu Herzrhythmusstörungen sollten zuvor unbedingt mit ihrem Arzt sprechen, da die vermehrte Blutfülle im rechten Herzen sowie Kältereize des Wassers zu akuten Herzproblemen führen können. Um eine Auskühlung des Körpers zu verhindern, sollte das Wasser eine Mindesttemperatur von 30° C sowie bei bewegungsarmer Wassergymnastik von 32° C haben.
Auch Bewegungsübungen in seichtem Wasser, am Meeresstrand sowie im Wattenmeer stellen sinnvolle Bewegungsformen dar. Der Untergrund sollte dabei dem Fußrelief einen weichen Widerstand bieten, wie feiner nasser Sand oder Wattboden, der dazu beiträgt, das Gangbild zu verbessern und Blut aus dem venösen Plexus am Fußboden mechanisch zu entleeren. Die venöse Drainage, der Abtransport des venösen Blutes wird dabei oft unbewusst durch das Nassspritzen der Waden gefördert, weil die entstehende Verdunstungskälte zu einer vermehrten Venentonisierung, das heißt Muskelspannung mit einer Strömungsbeschleunigung des Blutes führt.
Dieser Effekt lässt sich auch durch die Hydrotherapie nach Pfarrer Kneipp erzielen, der durch morgendliches Tautreten auf noch taufrischer Wiese sowie durch gezielte Güsse mit kaltem Wasser eine Venentonisierung erzeugt, die noch nach Stunden einen nachweisbaren Effekt auf den Venentonus ausübt.