(sil) Die Kompressionsbehandlung, auch konservative, das heißt bewahrende Therapie genannt, ist die Basisbehandlung venöser Beinleiden und wird auf dreierlei Weise durchgeführt. Zum einen mit Bindenverbänden, zum anderen mit Kompressionsstrümpfen. Die dritte so genannte intermittierende pneumatische Kompressionstherapie wird manuell oder maschinell ausgeführt, wobei abwechselnd der Druck gesteigert und gesenkt wird. Die physikalische Wirkung der Kompression basiert auf dem festen Druck, der auf das Bein ausgeübt wird. Die positiven Auswirkungen sind:
- Der Querschnitt der krankhaft erweiterten Venen wird verringert. Die Strömungsgeschwindigkeit des Blutes erhöht sich, der Rücktransport des Blutes zum Herzen wird beschleunigt.
- Die Arbeit der Wadenmuskelpumpe wird durch das feste Widerlager, das die Kompression bietet, unterstützt.
- Die Einengung der Venen führt dazu, dass die Venenklappen in ihrer Funktion unterstützt werden bzw. wieder schließen können.
- Die venöse Stauung wird beseitigt; Flüssigkeitsansammlungen und Schlackenstoffe werden abtransportiert.
- Neuen Stauungen wird vorgebeugt.
Während die Bandagen vorwiegend für einen begrenzten Zeitraum angelegt werden, ist die Versorgung mit Kompressionsstrümpfen als dauerhafte Behandlungsmethode gedacht. Die apparative intermittierende Kompressionstherapie (AIK) als Ergänzung zur manuellen Entstauungsbehandlung hat sich mittlerweile sehr gut etabliert. Zusammenfassend sind die drei Ziele der Kompressionstherapien das Ausschwemmen von Flüssigkeitsansammlungen (Ödemen), die Funktion der geschädigten Venenklappen zu verbessern und somit den Blutrückfluss in den Venen zu fördern.