Medikamente bei Venenleiden

(sil) Medikamente zur Heilung der Venenprobleme gibt es nicht. Im Rahmen der ärztlichen Maßnahmen wie zur vor- und nach-operativen Versorgung werden Medikamente eingesetzt, zum Beispiel blutverdünnende, thrombosevermeidende Arzneien. Auch zur Vorbeugung in besonderen Situationen, wie bei Flugreisen, sowie bei längerer Immobilität können bei strikter ärztlicher Kontrolle besondere Medikamente angewandt werden.

Im Alltag des Patienten bietet sich jedoch eine Vielzahl von adjuvant anzuwendenden Medikamenten an. Sie begleiten überwiegend die physikalischen Maßnahmen, wie die Kompressionsbehandlung mit Verbänden und Spezialstrümpfen. Hierbei unterscheidet man die äußerlich anzuwendenden und die einzunehmenden Arzneien.

Äußerlich

(sil) Es gibt ein umfangreiches Angebot von Lotionen, Cremes und Salben, die ein- oder mehrfach am Tag angewendet werden. Idealerweise trägt man sie nach dem morgendlichen kalten (Kneipp’schen) Guss auf, bevor die Kompressionsstrümpfe angezogen werden. Ebenso empfiehlt sich die Anwendung abends bevor man sich entspannt dem Fernsehprogramm hingibt, beziehungsweise vor dem Zubettgehen.

Diese Produkte bestehen überwiegend aus natürlichen pflanzlichen Bestandteilen. So findet man Zubereitungen auf der Basis von Roßkastanien, Mäusedorn, Gingkobaum, Weißdorn und Arnika, der Rauke und dem Steinklee sowie dem Weinlaub.

Vorwiegend zielt man auf eine venentonisierende, das heißt zusammenziehende Wirkung am Venensystem. Ödemprotektiva sollen die Venenwände ‚abdichten’. Hierdurch beabsichtigt man den Blutfluss vermehrt in normale Bahnen zu lenken.

Innerlich

(sil) Oral aufzunehmende, das heißt zu schluckende Medikamente sind vorwiegend Tabletten, Dragees, Pillen und Tropfen, die vor allem aus der Natur gewonnen werden. Ähnlich wie die äußerlich anzuwendenden Medikamente haben sie eine die Venen abdichtende Wirkung, sie vermeiden sozusagen das Austreten von venöser Flüssigkeit aus dem Gefäßsystem und halten sie in geordneten Blutbahnen.

Unter ärztlicher Anweisung fördern Diuretika die Wasserausscheidung über die Nieren. Der Venendurchmesser wird durch Venentonika verringert. Bei einer oberflächlichen Venenentzündung können Entzündungshemmer zumindest die Schmerzen im umgebenden Gewebe lindern, den Vorgang an sich jedoch nicht beeinflussen. Gerinnungshemmer werden nach strenger ärztlicher Kontrolle verabreicht, da sie die Blutungsneigung erhöhen.