(djd) Denn körperliche Aktivität kann Folgeerkrankungen einer Venenschwäche oder eines Diabetes ausbremsen. Das gilt insbesondere auch für Diabetiker, deren Nerven bereits durch den erhöhten Blutzucker geschädigt sind: Ein geeignetes Bewegungsprogramm kann helfen, die Symptome der Nervenschädigung (Neuropathie) wie Kribbeln, Brennen oder Taubheitsgefühle in den Füßen zu lindern sowie die Sicherheit beim Gehen und Stehen zu verbessern.
Mehr Kraft und Stabilität
Eine Neuropathie betrifft mehr als jeden dritten Diabetiker. Die Nervenschädigung kann sich durch unangenehme Missempfindungen, aber auch durch eine nachlassende Sensibilität in den Füßen äußern. Dadurch fühlen sich Betroffene unsicher auf den Beinen. Wie der Sportmediziner Prof. Dr. Klaus Völker in einer Untersuchung festgestellt hat, bewegen sich Patienten mit einer Nervenschädigung in den Füßen oft sehr wenig, obwohl gerade sie aktiv sein sollten. Denn laut neuerer wissenschaftlicher Forschung schütten aktive Muskeln Botenstoffe aus, die unter anderem Entzündungen hemmen. Dies kann sowohl der Entwicklung des Diabetes als auch der Nervenschädigung entgegenwirken. Durch geeignete Übungen kann außerdem die Fuß- und Beinmuskulatur gestärkt werden. Prof. Völker empfiehlt, Bewegung ganz selbstverständlich in den Alltag einzubeziehen, also öfter spazieren zu gehen und die Treppe statt des Aufzugs zu nehmen. Auch fußschonende Sportarten wie Schwimmen, Walken, moderates Krafttraining oder Radfahren sind aus Sicht von Experten geeignet, um eine Neuropathie positiv zu beeinflussen. „Es kommt nicht auf Höchstleistungen an, sondern auf eine regelmäßige, leichte körperliche Betätigung“, sagt Prof. Völker.
Vitamin-B1-Mangel ausgleichen
Neuropathien in den Füßen können durch einen Diabetes und durch einen Vitamin-B1-Mangel verursacht werden. Gerade Menschen mit Diabetes sind häufig von einem Mangel an dem wichtigen Nervenvitamin betroffen, da sie es vermehrt über die Nieren ausscheiden. Um diesen Mangel auszugleichen und dadurch verursachte Empfindungsstörungen in den Füßen zu lindern, eignet sich eine Vorstufe des Vitamins B1, das Benfotiamin. Diabetiker sollten zudem versuchen, ihren Blutzuckerspiegel zu senken, da dieser eine große Rolle bei der Nervenschädigung spielt. Dabei helfen eine bewusste Ernährung und wiederum regelmäßige Bewegung.
Aktiv gegen kribbelnde Füße vorgehen. Bewegung verbessert Beschwerden und Stabilität
„Das Leben besteht in der Bewegung“, soll schon Aristoteles gesagt haben. Ein Zitat, das sich heute besonders auf das Wohlbefinden von Menschen mit Diabetes beziehen könnte.
Gezielte Übungen für die Füße
verbessern das Gleichgewicht.
Dadurch können Menschen
wieder sicherer gehen und stehen.
Foto: djd/Wörwag Pharma
verbessern das Gleichgewicht.
Dadurch können Menschen
wieder sicherer gehen und stehen.
Foto: djd/Wörwag Pharma