Bei der Behandlung eines Lymphödems ist viel Eigenverantwortung gefragt

Die ersten Anzeichen für ein Lymphödem sind in der Regel einseitige Schwellungen der Extremitäten. Oft wird es den Betroffenen erst bewusst, wenn Schmuck, Kleidung oder Schuhe plötzlich eng sitzen und Abdrücke hinterlassen.
Bei der Behandlung eines Lymphödems ist viel Eigenverantwortung gefragt
Wer unter einem Lymphödem leidet, sollte
möglichst oft die Beine hochlegen – das
erleichtert den Rückfluss der Gewebeflüssigkeit.
Foto: djd/Ofa Bamberg/Syda Productions
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(djd). Drückt man auf das Gewebe, entsteht eine Delle. Auch schnelle Ermüdbarkeit der Arme oder Beine sind typisch. Stellt der Arzt dann die Diagnose Lymphödem, ist eine fundierte Therapie unumgänglich. Ansonsten droht eine schnell fortschreitende Verschlechterung des Zustandes bis hin zu nicht mehr umkehrbaren harten Schwellungen mit Hautveränderungen.

Gut informieren, aktiv mitarbeiten

Für den Erfolg der Behandlung ist es vor allem wichtig, dass der Patient aktiv mitarbeitet. Das beginnt schon damit, sich gut zu informieren. Zunächst natürlich beim Facharzt selbst, aber ebenso über Internetportale, Selbsthilfegruppen oder Ratgeberbroschüren. Denn wer seine Krankheit versteht, kann auch richtig damit umgehen. Ein weiterer entscheidender Faktor ist es dann, die optimale Behandlung einzufordern und zu erhalten. Üblicherweise angewandt wird beim Lymphödem die sogenannte Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE). Sie beinhaltet die manuelle Lymphdrainage (ML), die jedem Patienten mit Lymphödem Stadium II zusteht. Zudem erhalten Betroffene im ersten Schritt spezielle Kompressionsverbände, die nur vom ausgebildeten Spezialisten angelegt werden sollten. Sie unterstützen den Abtransport der angestauten Lymphflüssigkeit. Als nächster Schritt folgt das konsequente Tragen von maßgefertigten Kompressionsstrümpfen. So sorgen beispielsweise die flachgestrickten Lastofa Forte von Ofa Bamberg für den nötigen gleichmäßigen Druck - und sind darüber hinaus hautfreundlich, temperatur- und feuchtigkeitsregulierend.

Den Lebensstil anpassen

Die Eigenverantwortung des Patienten liegt darin, die Strümpfe auch konsequent täglich zu tragen. Wenn das Anziehen Mühe bereitet, können spezielle Anziehhilfen oder Handschuhe sinnvoll sein. Und schließlich sollten Betroffene ihren Lebensstil dem Lymphödem anpassen. Viele Tipps hierzu gibt es unter www.rgz24.de/lymphoedem-behandeln. Ein wichtiger Baustein im Umgang mit der Krankheit ist außerdem die Hautpflege. Hier gilt: Besser keine parfümierten Cremes und Seifen verwenden, sondern ph-neutrale Produkte beispielsweise mit Urea. Als angenehm haben sich auch Cremeschäume erwiesen, die idealerweise abends nach dem Ausziehen der Strümpfe aufgetragen werden.

Lymphgerecht sitzen und schlafen

Wer beruflich viel sitzen muss und unter einem Lymphödem leidet, sollte sich in bewegtem Sitzen üben - etwa öfter das Gesäß hin und her bewegen, die Hüften kreisen lassen. Unterstützend können auch ein Sitzball oder ein Wackelkissen auf dem Stuhl sinnvoll sein. Man sollte außerdem im Bauch nicht so stark einknicken, um den Lymphfluss nicht zu behindern, und möglichst oft die Füße hochlegen. Schonende Bewegung wie Radfahren oder Spazierengehen setzt die Muskelpumpe in Gang und regt den Transport der Lymphflüssigkeit an. Das Tragen von Kompressionsstrümpfen ist bei Vielsitzern ebenfalls angeraten. Ebenso zum Schlafen sollten die Beine hochgelagert werden - das funktioniert beispielsweise unkompliziert mit einem zurechtgeschnittenen Schaumstoffkeil oder mit einem verstellbaren Lattenrost.